Willkommen in London!

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Einige Koffer, viele Taschen, fast alles Wichtige, das man klein machen kann, war dabei. Nur den Regenschirm habe ich vergessen. Was für ein Anfängerfehler. Besonders, weil ich den Schirm vor einigen Jahren während eines Londontrips gekauft hatte. Damals hat es geregnet. Nun regnet es wieder. Es windet und stürmt. Und regnet wieder. Im Grunde habe ich im Jahr 2014 kaum einen trockenen Moment erlebt. Aber warum wundere ich mich? Ich wohne jetzt in London.

Wochenlang habe ich jeden, der es wissen wollte oder auch nicht, zu überzeugen versucht, dass es auf der Insel keineswegs mehr Regentage gibt als in anderen mitteleuropäischen Städten. Tatsächlich erinnere ich mich an eine Statistik, die bewies, dass es in Köln häufiger regnet als in London. Das typisch englische Wetter also nur ein Klischee? Zwar reden die Briten gerne übers Wetter, aber das schieben wir mal auf die Smalltalk-Höflichkeit. Eigentlich, und das kommt der Wahrheit wohl näher, genießt doch jeder Londontourist die Tatsache, dass es auch etwas Negatives über diese wunderbare Stadt zu lästern gibt.
Die Statistik jedenfalls macht Mut. Doch was bringen all die Zahlen, wenn es am Ende doch immerzu schüttet? Nichts. Trotzdem ist es merkwürdig: Wenn der Regen denn  einmal aufhört und sich London von seiner charmanten, atemberaubenden Seite zeigt, fragt man sich, völlig benebelt und klitschnass, ob es jemals geregnet hat.